MEET THE FOUNDER: Doris Brandhuber LESS IS MORE
Fotos: Less is More © ANJA KAUFMANN
Bio für die Haare, egal ob für den Laufsteg oder im Frisiersalon. Vor 13 Jahren klang das noch fast irreal. Doch Doris Brandhuber und Hannes Trummer waren ihrer Zeit voraus, wagten diesen Schritt und gründeten 2007 die organic haircare „Less is More“. Ihr Motto: eine Reduktion auf das Wesentliche. Ausschließlich die besten und reinsten Inhaltsstoffe sollen in ihre Produkte und das ohne Kompromiss bei der Funktionalität. Gut für Mensch und Umwelt und trotzdem einsatzbereit im professionellen Bereich.
Dass ihre Vision aufging, sieht man heute. Die Produktpalette ist breit und reicht von Shampoos über Organic Colognes, natürlichen Düften, bis hin zu einer erst kürzlich vorgestellten Bodycare-Linie. Less is More ist heute in 27 Ländern zu finden.
Doris Brandhuber ist Doktor der Chemie, seit 13 Jahren leitet sie das Unternehmen Less is More und steckt hinter jedem der Produkte. Ursprünglich aus Oberösterreich, lebt und arbeitet die Mutter eines 13-jährigen Sohnes, in Wien.
PAR-VIE hat sie zu einem Interview in ihrem Grätzel, dem Wiener Sonnwendviertel, getroffen, mit ihr über ihre Leidenschaft für Düfte geplaudert und bei Granola und Kräutertee erfahren, wie sich Umweltschutz und Schönheit in Biokosmetik vereinen lassen.
Liebe Doris, verrate uns bitte, wo findest du deine Inspiration?
Ich bin sehr gern in der Natur … liebe Landschaften, die Kunst, insbesondere die Musik, und hier ergeben sich immer wieder Bilder und Stimmungen, die ich in meinen Produkten zum Ausdruck bringe. Aus Geschichten ergeben sich Welten, die ich dann versuche in einen Duft umzusetzen.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Elderflower Salt Spray. Ich hab mir hier die Natur angeschaut und die Landschaft. In diesem Produkt spiegelt sich das Salzkammergut sowohl in den Inhaltsstoffen als auch im Duft. Der Spray enthält das Altausseer Bergkern-Salz und den Duft des Holunders, inspiriert durch die Sagenwelt: Frau Holle – einer germanischen Erzgöttin, wird der Holler zugesprochen.
Düfte spielen bei Less is More eine wichtige Rolle. In jedes Produkt fließt dein Know-how als Aromatherapeutin ein. Ich riech bei dir ein besonders gutes Parfum. Hast du dir deinen eigenen Duft kreiert?
Immer wieder (lacht) … ich kreiere aber auch sehr gerne Parfums für andere Menschen, die mir nahe stehen. Immer wieder versuche ich die Persönlichkeit, den Charakter und das Gefühl, das ich mit einer Person verbinde, umzusetzen.
Ich selber bin ein bisschen wie ein Chamäleon was das angeht. Nachdem Düfte sehr stark die Stimmung beeinflussen, wähle ich Düfte bewusst, um mich in bestimmte Stimmungen zu bringen.
Aus Geschichten ergeben sich Welten, die ich dann versuche in einen Duft umzusetzen.
Was trägst du heute für einen Duft?
Das ist eigentlich der Duft der neuen Bodycare-Linie (lacht) … weil ich mir die Hände damit desinfiziert habe. Es ist ein Duft, der für fast jede Lebenslage passt: eine Lavendel-, Patchouli-, Weihrauch-, Atlas-Zeder-Note, die untertags eine frische Sauberkeit, Klarheit mit sich bringt, am Abend aber auch sehr cosy, einhüllend und angenehm sein kann. Ein Duft, den ich persönlich sehr, sehr gerne mag.
Was ist deine Motivation hinter all den Innovationen?
Die Motivation ist immer Dinge besser zu machen. Nicht am Status Quo stehen zu bleiben. Verbesserungen da zu machen, wo sie wirklich sinnvoll sind. Keine Pseudoinnovationen, die sich einfach nur gut verkaufen lassen, sondern die wirklich Sinn ergeben. Sinn, sei es jetzt, dass die Anwendung einfacher und angenehmer wird oder weil es auch einen Umweltaspekt mit sich bringt. Zum Beispiel, wir haben jetzt die Verpackungen umgestellt. Was vordergründig eine Verbesserung des visuellen Erscheinungsbildes ist, aber im Hintergrund steht, dass wir von Plastik auf Recylcing-Plastik umgestellt haben, was einfach eine ganz wesentliche Verbesserung der Umweltperformance ist.
Verbesserungen da zu machen, wo sie wirklich sinnvoll sind. Keine Pseudoinnovationen, die sich einfach nur gut verkaufen lassen, sondern die wirklich Sinn ergeben.
Also immer einen Schritt besser?
Ja aber besser, im Sinne von einen Beitrag für die Welt leisten. Auch wenn das vielleicht hochgegriffen liegt, aber im Kleinen was man eben tun kann. So sein Scherflein dazu beitragen.
Warum Bio?
Ganz klar aufgrund des Umweltaspekts. Die biologische Landwirtschaft ist ein wesentlicher Faktor, wenn es um Klimawandel geht: ein Viertel aller weltweiten Treibhausgasemissionen kommt aus der Landwirtschaft. Die biologische Landwirtschaft hat hier einfach einen kleineren CO2-Fußabdruck.
Steht ihr dadurch vor großen Herausforderungen?
Selbstverständlich. Rohstoffe kosten wesentlich mehr und sind oft schwieriger verfügbar. Es kommt auch zu Rohstoffknappheiten … eine produktformulierende Kosmetik steht immer wieder vor größeren Herausforderungen, um gleichermaßen Funktionalität und Bioqualität, wenn man von zertifizierter Biokosmetik spricht, zu erreichen.
Sind neue Projekte in Aussicht?
Ja! Wir erweitern die Haircare in Richtung Skincare. Jetzt haben wir gerade die Bodycare – Range gelauncht, mit 10 Produkten, und nächstes Jahr geht’s weiter mit einer Facecare-Linie. Einer ganz modernen Biokosmetik fürs Gesicht. Sie verbindet alle Ansprüche, wie Anti-Aging, Urbanliving, also auch antipollution, mit unserer Produktphilosophie, die auf das Wohlbefinden und natürliche Schönheit zielt.
Und noch ein bisschen weitergegriffen, das ist ein sehr, sehr großes Projekt, ist das Thema Pflanzenhaarfarbe. Das läuft jetzt schon seit zweieinhalb Jahren in Kooperation mit der Uni Wien. Da versuchen wir wirklich eine Innovation zu schaffen in punkto Anwendbarkeit, Haltbarkeit der Farben und Einwirkzeit. Dieses Projekt wird noch etwa eineinhalb Jahre weiterlaufen bis hier ein Launch passieren wird … aber das ist natürlich ein ganz, ganz großes Projekt …
Das heißt, es bleibt weiterhin spannend … (lacht) Yes.
Mehr Informationen zu Less is More www.lessismore.at